Ausschreibungsdetails
Ziel
Im Rahmen dieses Forschungsprojektes sollen umfangreiche Vegetationsbestandsaufnahmen und Kartierungsarbeiten auf verschiedenen Gleisanlagen des Schienenverkehrs erfolgen. Hierbei soll neben der Vegetation auch der Zustand der Gleisinfrastruktur erfasst und bewertet werden. Ziel ist es, durch systematische Untersuchungen den maximalen Bedeckungsgrad bzw. Bewuchsdichte auf Gleisanalgen bezogen auf die Gewährleistung der Verkehrssicherheit und Gleisinstandhaltung zu identifizieren bzw. mittels ergänzender Simulationen zu ermitteln. Darüber hinaus sollen die Möglichkeiten zum Einsatz von biologischen bzw. naturidentischen Substanzen zur Vegetationskontrolle im Schienenverkehr untersucht recherchiert und bewertet werden.
Beschreibung
Die Vegetationskontrolle ist für die Durchführung eines sicheren Eisenbahnbetriebs unerlässlich. Dabei besteht das Vegetationsmanagement aus einer Reihe von verschiedenen Maßnahmen und Verfahren. Die Auswahl der entsprechenden Methoden richtet sich hierbei nach betrieblichen Nutzungsanforderungen, Flächeneigenschaften sowie der Art und dem Ort der Vegetation. In sicherheitsrelevanten Bereichen, wie den Gleisanlagen (inkl. Randwegen), wird kein Aufwuchs toleriert und vorhandener Bewuchs systematisch bekämpft. Durch die Nutzungseinschränkung des chemischen Wirkstoffs Glyphosat und dem damit verbundenen Wechsel zu anderen Wirkstoffen oder Verfahren unterliegt das Vegetationsmanagement von Gleisanlagen derzeit einem systematischen Wandel. Neben logistischen Problemen, die aus häufigeren Anwendungen resultieren, gehören auch veränderte Betriebsabläufe in der Instandhaltung und steigende Unterhaltungskosten zu den aktuellen Herausforderungen der Vegetationskontrolle. Auch Alternativverfahren mit z. B. biologischen oder naturidentischen Substanzen stellen bisher aufgrund der heterogenen Datenlagen sowie fehlender Erfahrungen im Verkehrssektor keinen adäquaten Ersatz für gängige chemische oder mechanische Verfahren im Gleisbereich dar. Systematische Untersuchungen zu den Auswirkungen von Vegetation gegenüber der Gleisinfrastruktur, z. B. hinsichtlich der Gleisstabilität bzw. Schotterbeschaffenheit, allgemeinen Sicherheitsaspekten oder ökonomischen und betrieblichen Faktoren, liegen bislang nicht vor. Daher soll in diesem Forschungsvorhaben eine wissenschaftliche Grundlage zu diesen Fragestellungen geschaffen werden, um fundierte Informationen/Daten zur Beschleunigung von behördlichen Aufsichtstätigkeiten und Genehmigungsverfahren bereitzustellen.
Ab einer Auftragssumme von 30.000 Euro wird die Vergabestelle eine Auszug aus dem Wettbewerbsregister gem. § 6 WRegG beim Bundeskartellamt und aus dem Gewebezentralregister gem. § 150a GewO beim Bundesamt für Justiz anfordern.
Von Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen ist zusätzlich die „Garantieerklärung zur Vermeidung unzulässiger Beihilfen und Quersubventionen“ (Anlage 4 der Angebotsunterlagen) vorzulegen.
Mehrfachbeteiligungen, d.h., zum Beispiel und nicht abschließend, die parallele Beteiligung als Einzelbieter und gleichzeitig als Gesellschafter einer Bietergemeinschaft, sind unzulässig. Diese führen zum Ausschluss sämtlicher hiervon betroffener Angebote, sofern die betroffenen Bieter nicht nachweisen, dass die Angebote völlig unabhängig voneinander erstellt wurden. Mehrfachbeteiligungen von Nachunternehmen sind zulässig, sofern diese keinen maßgeblichen Einfluss auf die Angebotsgestaltung haben.
Das Ergebnis des Projekts wird dabei helfen, den Schienenverkehr zu stärken und auf die Zukunft besser auszurichten, und ist damit nach Definition bereits nachhaltig. Zusätzlich verpflichten sich der AN und das EBA nachhaltig zu agieren und unnötige Belastungen für die Umwelt zu vermei-den. Dies ist bei der Planung der Projektdurchführung, ebenso wie bei der Reiseplanung zu beach-ten. Daraus ergeben sich folgende, konkrete Forderungen.
Soweit möglich werden Abstimmungsgespräche über digitale Kommunikationsmittel erfolgen, also Video- und Telefonkonferenzen.
Sind persönliche Treffen notwendig (wie z.B. Projektauftakt), so sollten diese Reisen mit umwelt-freundlichen Verkehrsmitteln durchgeführt werden.
Für alle Druckerzeugnisse im Projekt wird Recyclingpapier (idealerweise mit Gütesiegel Blauer Engel oder vergleichbar) verwendet.
Die Eignungskriterien für die Teilnahme an dieser öffentlichen Ausschreibung lauten: Technische und berufliche Leistungsfähigkeit (Unterpunkt 3.2. der Bieterinformation), wirtschaftliche und finanzielle Leistungsfähigkeit (Unterpunkt 3.3. der Bieterinformation); sowie Nichtvorliegen von Ausschlussgründen (Unterpunkt 3.4. der Bieterinformation). Eignungskriterien werden nicht gewichtet. Die Prüfung erfolgt aufgrund der eingereichten Eigenerklärung zur Eignung (Anlage 3) und der Referenzliste (Anlage 2). Nachweise werden nur vom späteren Auftragnehmer abgefordert.
In Bezug auf die technische und berufliche Leistungsfähigkeit müssen folgende Anforderungen vom Bieter erfüllt werden:
Wissenschaftliche Kompetenz und aktuelle, einschlägige Kenntnisse zu folgenden Eignungskriterien:
1. Grundkenntnisse im Bereich Vorschriften und Regelungen im Umwelt-, Natur- und Arten-schutz, Verkehrssicherheit und dem Schienenverkehr,
2. Verfahren und Methoden aus dem Bereich Vegetationsmanagement, Pflanzenkunde, Pflanzenkartierung und Simulationsberechnung,
3. Verfahren und Methoden aus dem Bereich wirtschaftliche Bewertung, insbesondere Kosten-Nutzen Berechnung von Ingenieurbauwerken und Dienstleistungen,
4. Konstruktiven Entwicklungsprozessen sowie ein technisches Verständnis für Bahnanlagen und Gleisaufbau,
5. Konzeption, Durchführung und Auswertung von wissenschaftlichen Untersuchungen,
6. Erstellung von wissenschaftlichen Berichten.
Die technische und berufliche Leistungsfähigkeit wird anhand einer vom Bieter zusammengestellten Referenzliste für die oben geforderten Kompetenzen überprüft. Daher ist ein aussagekräftiger Nachweis über einschlägige Qualifikationen und Kompetenzen - z.B. durch vergleichbare Projekte, Veröffentlichungen und Mitarbeit in Normungsausschüssen (max. 5 aussagekräftige, möglichst aktuelle Quellen) - beizufügen.
Zu jeder Referenz sind folgende Angaben unter Verwendung des Vordrucks der Anlage 2 (Referenzliste) zu machen:
• Auftraggeber, inkl. Kontaktdaten;
• Inhaltlich aussagekräftige Kurzbeschreibung des Projektes. Der Bieter hat den Bezug zur ausgeschriebenen Leistung nachvollziehbar zu belegen;
• Zuordnung zum geforderten Eignungskriterium;
• Leistungszeitraum.
Es ist darüber hinaus nachzuweisen, dass die mit der Durchführung der einzelnen Teilleistungen beauftragten Personen die hierfür notwendigen Kompetenzen und Kenntnisse haben, durch z.B. Abschlusszeugnisse, Qualifikationsnachweise, Referenzprojekte.
Die Bildung einer Bietergemeinschaft zur besseren Abdeckung der geforderten technischen und beruflichen Leistungsfähigkeit ist möglich. Die Aufgabenverteilung und die Zuständigkeiten für jede Teilleistung müssen dargelegt werden und es muss die Benennung eines Projektverantwortlichen erfolgen.
Der Nachweis erfolgt mittels Eigenerklärung des Bieters (Anlage 3).
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